Dr. med. Darius Widenka Facharzt für Neurochirurgie
Telefon: 0871 97 406 100 E-Mail: praxis@neurochirurgie-landshut.de Praxis: Ludwig-Erhard-Str. 31 - 84034 Landshut
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Bandscheibenvorfall
Dr. med. Darius Widenka

Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Zu einem Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule kommt es, wenn aus dem Bandscheibenfach das Bandscheibengewebe in den Spinalkanal austritt und die darin befindlichen Nerven bzw. Rückenmark verdrängt oder sogar abgedrückt werden. Eine gesunde Bandscheibe dient der Wirbelsäule als Stoßdämpfer. Zwischen allen Wirbelkörpern befinden sich Bandscheiben die aus zwei Komponenten bestehen, nämlich aus einem Gelkissen, dem sogenannten Kern, und aus einem äußeren Ring, der aus Faserkörper und Bindegewebe besteht. Die gesunde Bandscheibe federt alle Erschütterungen ab und sorgt für eine gleichmäßige Druckverteilung im Bereich des zuständigen Bewegungssegments.

Symptome und klinische Folgen

Im Laufe des Lebens kommt es jedoch zu fortschreitenden Degenerationen an dem Bandscheibengewebe. Die Degeneration oder der vermehrte Verschleiß können durch Fehlhaltungen, unphysiologische Arbeitsvorgänge, ausgeprägte Beanspruchung oder unterschiedliche Traumata begünstigt werden. Im Falle eines Bandscheibenvorfalls kommt es, wie oben bereits erwähnt, zum Zerfall des Bandscheibenkerns und zum Austritt der Fragmente, die durch den Faserring perforieren und in den Spinalkanal hernieren. Sind die Fragmente groß genug, kommt es dann zur Entstehung der Beschwerdesymptomatik.

Diagnose und Bildgebung

Klinische Folgen eines Bandscheibenvorfalls sind meist akut auftretende Nackenschmerzen mit Ausstrahlung in den Hinterkopf und beider Schulterblätter. Gleichzeitig kann es auch zu ausgeprägten Armschmerzen mit Gefühlsstörungen und Lähmung im Bereich des Armes und der Hand kommen. In Extremsituationen kann es auch durch einen Bandscheibenvorfall zur Direktschädigung des Rückenmarks kommen. Dieses kann diffuse Schmerzen im gesamten Körper, Gefühlsstörungen an den Beinen, Gangunsicherheit beim Gehen (als hätte man zu viel Alkohol getrunken), zur Störungen der Blasen- und Darmkontrolle sowie zu Störungen der Sexualfunktionen führen. Der Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule wird endgültig durch radiologische Bildgebung, am besten durch die Kernspintomographie, gesichert. Hier kann man exakt die Ausdehnung, die Raumforderung auf die Nerven bzw. auf das Rückenmark beurteilen. Ist ein Bandscheibenvorfall bildmorphologisch gesichert, werden auf Grund der klinischen Symptomatik und der Bildeinzelheiten die Behandlungsrichtlinien erstellt. Wenn ein Bandscheibenvorfall zu keinen neurologischen Ausfallserscheinungen geführt hat, beginnt nun die konservative Behandlung.

Moderne chirurgische Techniken

Der primäre Ansatz der konservativen Therapie beinhaltet schmerz- und entzündungshemmende Medikamente. Damit sollen die Schmerzen reduziert werden und die Beweglichkeit im betroffenen Segment wieder erleichtert werden. Als zusätzliche Unterstützung in dieser Behandlungsphase können weitere schmerzlindernde Maßnahmen, wie zum Beispiel Akupunktur und vorsichtige Physiotherapie ihren Einsatz finden. Diese Zeit der konservativen Behandlung ist die Zeit „des Abwartens“. Abgewartet wird der Heilverlauf des eigenen Körpers, wo der Bandscheibenvorfall unter Wasserentzug schrumpft und die eingeklemmten Nerven wieder frei lässt. Soll es zu einer Selbstheilung des Körpers kommen, geschieht es erfahrungsgemäß in einem Zeitraum von 4 bis 6 Wochen. Sind die Beschwerden nach dieser Zeit auch weitgehend verschwunden, soll eine physiotherapeutische Behandlung, in vollem Umfang, vor allem zum muskulären Aufbau begonnen werden. Es sei hier nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle konservativen Behandlungsoptionen nur das Ziel haben die Zeit des Abwartens und die Selbstheilung erträglich zu machen und evtl. zu beschleunigen. Keine Methode allein kann das herausgerutschte Stück des Bandscheibengewebes wieder zurückversetzen.

Erfolgsaussichten der Behandlung

Sollten die Beschwerden jedoch nach diesem Zeitraum fortbestehen, muss davon ausgegangen werden, dass es sich um einen Bandscheibenvorfall handelt, der nicht von alleine schrumpft. In diesem Fall wird dem Patienten eine operative Behandlung empfohlen. Ein längeres Abwarten als 6 Wochen (vielleicht wird es doch noch besser) ist nicht zu empfehlen! Es gibt inzwischen mehrere Studien, die zeigen konnten dass ab einer Zeit, etwa nach 3 Monaten, bei fortbestehen der Schmerzen die Gefahr einer Chronifizierung durch die Entwicklung eines Schmerzgedächtnisses entsteht. Entsteht erst einmal ein solches Schmerzgedächtnis, hat man meist ein Leben lang mit dessen Folgen zu kämpfen. Der andere Grund zuerst an eine operative Behandlung zu denken, ist das Auftreten von hochgradigen Lähmungen oder Gefühlsstörungen im Bereich des Armes oder beider Arme. Wenn der Patient Alltagsverrichtungen nicht mehr erledigen kann oder Sachen aus der Hand fallen lässt, weil er sie nicht merkt oder die Kraft nicht mehr besitzt, wird ebenso eine Operation angeraten. Außerdem wird bei Hinweisen auf Schädigung des Rückenmarks mit den oben genannten Schmerzen im Bereich des gesamten Körpers, Gangunsicherheit, diffusen Gefühlsstörungen im Bereich der Arme und Beine wie auch Störungen der Blasen- und Darmkontrolle, die Operation des Bandscheibenvorfalls sofort empfohlen. Hier besteht die Gefahr, dass die Beschwerdesymptomatik im Falle der direkten Schädigung des Rückenmarks sich nicht mehr zurückbilden kann. Wird nun die Indikation zu einer operativen Behandlung gestellt, wird der Eingriff normalerweise auch von vorne (Schnitt vorne am Hals) durchgeführt. Der Eingriff wird unter Zuhilfenahme eines Mikroskops und minimalinvasiv durchgeführt. Die Operation dauert ungefähr eine Stunde. Der postoperative Aufenthalt beträgt etwa 4 bis 5 Tage. Im Rahmen der operativen Behandlung wird das Bandscheibenfach von vorne ausgeräumt. Anschließend werden alle Raumforderungen die in den Spinalkanal ragen und die Nervenwurzel oder das Rückenmark bedrängen, entfernt. Danach erfolgt der Aufbau des Bandscheibenfaches, der durch einen Cage (Platzhalter) oder einer Bandscheibenprothese erfolgen kann. Üblicherweise wird der Cage als bevorzugte operative Technik gewählt. Dieser wird mit oder ohne einer Sicherungsplatte an der vorderen Wirbelsäule eingebracht. Die Bandscheibenprothese hat vor allem ihren Einsatz bei sehr jungen Patienten, die einen medianen (mittigen) Bandscheibenvorfall aufweisen. Üblicherweise bilden sich nach der Operation die gesamten Symptome zügig zurück. In den ersten 2 Wochen ist eine eingeschränkte körperliche Schonung empfehlenswert. Typischerweise kann die erforderliche Rehabilitation ab der vierten postoperativen Woche beginnen. Besonders wichtig ist eine rehabilitative Behandlung bei den Pateinten mit hochgradigen Lähmungen, die präoperativ längere Zeit bestanden haben. © Dr. med. Darius Widenka
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Bandscheibenvorfall

Bandscheibenvorfall an der

Halswirbelsäule

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Zu einem Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule kommt es, wenn aus dem Bandscheibenfach das Bandscheibengewebe in den Spinalkanal austritt und die darin befindlichen Nerven bzw. Rückenmark verdrängt oder sogar abgedrückt werden. Eine gesunde Bandscheibe dient der Wirbelsäule als Stoßdämpfer. Zwischen allen Wirbelkörpern befinden sich Bandscheiben die aus zwei Komponenten bestehen, nämlich aus einem Gelkissen, dem sogenannten Kern, und aus einem äußeren Ring, der aus Faserkörper und Bindegewebe besteht. Die gesunde Bandscheibe federt alle Erschütterungen ab und sorgt für eine gleichmäßige Druckverteilung im Bereich des zuständigen Bewegungssegments.

Symptome und klinische Folgen

Im Laufe des Lebens kommt es jedoch zu fortschreitenden Degenerationen an dem Bandscheibengewebe. Die Degeneration oder der vermehrte Verschleiß können durch Fehlhaltungen, unphysiologische Arbeitsvorgänge, ausgeprägte Beanspruchung oder unterschiedliche Traumata begünstigt werden. Im Falle eines Bandscheibenvorfalls kommt es, wie oben bereits erwähnt, zum Zerfall des Bandscheibenkerns und zum Austritt der Fragmente, die durch den Faserring perforieren und in den Spinalkanal hernieren. Sind die Fragmente groß genug, kommt es dann zur Entstehung der Beschwerdesymptomatik.

Diagnose und Bildgebung

Klinische Folgen eines Bandscheibenvorfalls sind meist akut auftretende Nackenschmerzen mit Ausstrahlung in den Hinterkopf und beider Schulterblätter. Gleichzeitig kann es auch zu ausgeprägten Armschmerzen mit Gefühlsstörungen und Lähmung im Bereich des Armes und der Hand kommen. In Extremsituationen kann es auch durch einen Bandscheibenvorfall zur Direktschädigung des Rückenmarks kommen. Dieses kann diffuse Schmerzen im gesamten Körper, Gefühlsstörungen an den Beinen, Gangunsicherheit beim Gehen (als hätte man zu viel Alkohol getrunken), zur Störungen der Blasen- und Darmkontrolle sowie zu Störungen der Sexualfunktionen führen. Der Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule wird endgültig durch radiologische Bildgebung, am besten durch die Kernspintomographie, gesichert. Hier kann man exakt die Ausdehnung, die Raumforderung auf die Nerven bzw. auf das Rückenmark beurteilen. Ist ein Bandscheibenvorfall bildmorphologisch gesichert, werden auf Grund der klinischen Symptomatik und der Bildeinzelheiten die Behandlungsrichtlinien erstellt. Wenn ein Bandscheibenvorfall zu keinen neurologischen Ausfallserscheinungen geführt hat, beginnt nun die konservative Behandlung.

Moderne chirurgische Techniken

Der primäre Ansatz der konservativen Therapie beinhaltet schmerz- und entzündungshemmende Medikamente. Damit sollen die Schmerzen reduziert werden und die Beweglichkeit im betroffenen Segment wieder erleichtert werden. Als zusätzliche Unterstützung in dieser Behandlungsphase können weitere schmerzlindernde Maßnahmen, wie zum Beispiel Akupunktur und vorsichtige Physiotherapie ihren Einsatz finden. Diese Zeit der konservativen Behandlung ist die Zeit „des Abwartens“. Abgewartet wird der Heilverlauf des eigenen Körpers, wo der Bandscheibenvorfall unter Wasserentzug schrumpft und die eingeklemmten Nerven wieder frei lässt. Soll es zu einer Selbstheilung des Körpers kommen, geschieht es erfahrungsgemäß in einem Zeitraum von 4 bis 6 Wochen. Sind die Beschwerden nach dieser Zeit auch weitgehend verschwunden, soll eine physiotherapeutische Behandlung, in vollem Umfang, vor allem zum muskulären Aufbau begonnen werden. Es sei hier nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle konservativen Behandlungsoptionen nur das Ziel haben die Zeit des Abwartens und die Selbstheilung erträglich zu machen und evtl. zu beschleunigen. Keine Methode allein kann das herausgerutschte Stück des Bandscheibengewebes wieder zurückversetzen.

Erfolgsaussichten der Behandlung

Sollten die Beschwerden jedoch nach diesem Zeitraum fortbestehen, muss davon ausgegangen werden, dass es sich um einen Bandscheibenvorfall handelt, der nicht von alleine schrumpft. In diesem Fall wird dem Patienten eine operative Behandlung empfohlen. Ein längeres Abwarten als 6 Wochen (vielleicht wird es doch noch besser) ist nicht zu empfehlen! Es gibt inzwischen mehrere Studien, die zeigen konnten dass ab einer Zeit, etwa nach 3 Monaten, bei fortbestehen der Schmerzen die Gefahr einer Chronifizierung durch die Entwicklung eines Schmerzgedächtnisses entsteht. Entsteht erst einmal ein solches Schmerzgedächtnis, hat man meist ein Leben lang mit dessen Folgen zu kämpfen. Der andere Grund zuerst an eine operative Behandlung zu denken, ist das Auftreten von hochgradigen Lähmungen oder Gefühlsstörungen im Bereich des Armes oder beider Arme. Wenn der Patient Alltagsverrichtungen nicht mehr erledigen kann oder Sachen aus der Hand fallen lässt, weil er sie nicht merkt oder die Kraft nicht mehr besitzt, wird ebenso eine Operation angeraten. Außerdem wird bei Hinweisen auf Schädigung des Rückenmarks mit den oben genannten Schmerzen im Bereich des gesamten Körpers, Gangunsicherheit, diffusen Gefühlsstörungen im Bereich der Arme und Beine wie auch Störungen der Blasen- und Darmkontrolle, die Operation des Bandscheibenvorfalls sofort empfohlen. Hier besteht die Gefahr, dass die Beschwerdesymptomatik im Falle der direkten Schädigung des Rückenmarks sich nicht mehr zurückbilden kann. Wird nun die Indikation zu einer operativen Behandlung gestellt, wird der Eingriff normalerweise auch von vorne (Schnitt vorne am Hals) durchgeführt. Der Eingriff wird unter Zuhilfenahme eines Mikroskops und minimalinvasiv durchgeführt. Die Operation dauert ungefähr eine Stunde. Der postoperative Aufenthalt beträgt etwa 4 bis 5 Tage. Im Rahmen der operativen Behandlung wird das Bandscheibenfach von vorne ausgeräumt. Anschließend werden alle Raumforderungen die in den Spinalkanal ragen und die Nervenwurzel oder das Rückenmark bedrängen, entfernt. Danach erfolgt der Aufbau des Bandscheibenfaches, der durch einen Cage (Platzhalter) oder einer Bandscheibenprothese erfolgen kann. Üblicherweise wird der Cage als bevorzugte operative Technik gewählt. Dieser wird mit oder ohne einer Sicherungsplatte an der vorderen Wirbelsäule eingebracht. Die Bandscheibenprothese hat vor allem ihren Einsatz bei sehr jungen Patienten, die einen medianen (mittigen) Bandscheibenvorfall aufweisen. Üblicherweise bilden sich nach der Operation die gesamten Symptome zügig zurück. In den ersten 2 Wochen ist eine eingeschränkte körperliche Schonung empfehlenswert. Typischerweise kann die erforderliche Rehabilitation ab der vierten postoperativen Woche beginnen. Besonders wichtig ist eine rehabilitative Behandlung bei den Pateinten mit hochgradigen Lähmungen, die präoperativ längere Zeit bestanden haben. © Dr. med. Darius Widenka