Dr. med. Darius Widenka
Facharzt für Neurochirurgie
Dr. Ulrike Götz
Fachärztin für Rehabilitative und Physikalische Medizin
Carmen Chapparo-Gomez
Physikalische & Rehabilitative Medizinerin
Wirbelsäulenchirurgie
Stabilisierende und verstei-
fende Verfahren an der
Lendenwirbelsäule
Wann werden die stabilisierenden Verfahren
angewendet?
Die Beschwerdesymptomatik, bei der stabilisierende
operative Maßnahmen der Neurochirurgie an der
Wirbelsäule zum Einsatz kommen, ist sehr vielfältig.
Sie reicht von therapieresistenten, immobilisierenden
Schmerzen bis hin zu einer kompletten
Querschnittssymptomatik.
Am häufigsten finden diese Verfahren bei
folgenden Diagnosen Anwendung:
•
bei segmentaler Instabilität, z.B. bei einer
Spondylolisthesis mit Überbeweglichkeit oder bei
Wirbelgleiten
•
bei degenerativen Veränderungen mit
Gefügestörungen und Spinalkanalstenose
•
bei Mikroinstabilität eines Wirbelsäulensegments
mit therapieresistenten Schmerzen
•
bei Zustand nach mehreren Voroperationen
•
bei Entzündungen und Wirbelkörperbrüchen
Was geschieht bei der Operation?
Die stabilisierenden Operationen können sowohl von
ventral (also von vorne) als auch von dorsal (also
von hinten) durchgeführt werden. Die Stabilisierung
kann dynamisch oder starr sein.
Dynamische Stabilisierung
Die dynamische Stabilisierung ist speziell bei
lumbalen Bandscheibenerkrankungen das
bevorzugte operative Verfahren. Für die Implantation
einer Bandscheibenprothese wählt man dabei das
ventrale Verfahren. Von vorne, also von der
Bauchseite her, wird das Bandscheibenfach
aufgesucht und ausgeräumt. Anschließend wird
unter Zuhilfenahme spezielle r Instrumente die
Bandscheibenprothese eingesetzt.
Bei der Anwendung von Schraubensystemen zur
Stabilisierung der Lendenwirbelsäule wird der Zugang
von dorsal gewählt. Die dynamischen
Schraubensysteme sind beweglich, d. h. sie weisen
bewegliche Schraubenköpfe oder bewegliche
Verbindungsstäbe auf. Bei der Verwendung von
dynamischen Schraubensystemen muss das
Bandscheibenfach oder der Spinalkanal nicht
geöffnet werden, was als Vorteil anzusehen ist. Die
sehr guten postoperativen Ergebnisse der
dynamischen Schraubensysteme bewirken, dass die
Bandscheibenprothese immer mehr an Bedeutung
verliert.
Rigide Stabilisierung (Spondylodese)
Die unbeweglichen, rigiden Stabilisierungssysteme
(Schraubensysteme) werden ebenfalls über dorsal
implantiert. Hierbei wird aber normalerweise das
Bandscheibenfach ausgeräumt und eine Cage
(Platzhalter) für die entfernte Bandscheibe eingesetzt.
Die unbeweglichen Systeme werden vor allem bei
höhergradiger Spondylolisthesis (Wirbelgleiten), bei
Segmentinstabilität, bei sonstigen Fehlstellungen der
Wirbelsäule (Skoliose) sowie bei multisegmentalen
Erkrankungen, nach mehrfachen Voroperationen,
nach Entzündungen und Tumordestruktionen an der
Wirbelsäule durchgeführt.
Als positive Anmerkung ist zu erwähnen, dass alle
stabilisierenden Eingriffe heutzutage weitgehend
über sehr kleine Zugänge, also minimalinvasiv und
mikrochirurgisch, mit sehr geringem Gewebetrauma
durchgeführt werden können. Die neurochirurgischen
Eingriffe werden vom Neurochirurgen Dr. Widenka
stationär im Klinikum Dingolfing und im Krankenhaus
Vilsbiburg, eine Klinik der LAKUMED Klinikgruppe,
durchgeführt.
© Dr. med. Darius Widenka